Alles Trans oder was? Transformation, Transdisziplinarität, Transmedia – was haben sie gemeinsam? Zufall? Trend? Oder ein Konzept?

Alles Trans oder was?

Von Hannes Bever und Dr. Jutta Franzen
TransUm Antworten zu finden, haben wir, Hannes Bever (HB) und Jutta Franzen (JF), gemeinsam diesen Text geschrieben. Über eine pragmatische Lösung hinaus, ist dieses Vorgehen für uns eine Form der Partizipation und Kollaboration, wie wir sie als grundlegendes und gemeinsames Merkmal in den “Trans”- Varianten gefunden haben.

Transformation, Transdisziplinarität, Transmedia sind im Kontext einer Kultur der Teilhabe, des Teilens, der Vernetzung und Kollaboration zu erörtern.

#Transformation HB

Da unser letztes Gespräch so abrupt enden musste, möchte ich gerne hier nochmal Bezug auf das Thema Transformation nehmen. Wir hatten über die vielfältige Nutzung des Begriffs diskutiert und wie er im Kontext der Debatte um den Klimawandel und der gesellschaftlichen Anpassung an ihn verwendet wird.

Tatsächlich liegt Transformation als Begriff ziemlich im Trend. Das lässt sich schon daran erkennen, dass er in den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen genauso erörtert wird wie vom WBGU, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Wuppertal Institut oder dem PIK. Nicht immer wird der Begriff Transformation direkt benutzt, jedoch lassen sich seine Inhalte und Elemente wieder finden. So beschäftigen sich zum Beispiel in der Debatte um Postwachstum oder Green Economy unterschiedliche Akteure mit Wirtschaftsformen, die die Planatery Bounderies berücksichtigen. Eine spannende Debatte findet sich zum Beispiel im WIWO “Green” oder auch in der internationalen Transition-Town Bewegung (Transition Town-Bewegung zwischen Wissenschaft und konkreter Transformation)

Der gesellschaftliche Wandel wird mehr und mehr von verschiedenen Lagern gefordert. Es entsteht Einigkeit darüber, dass auf Phänomene wie dem Klimawandel nur gesamtgesellschaftlich reagiert werden kann. Auch in der FAZ wird, unter anderem durch den kurzlich verstorbenen Publizisten Schirrmacher initiiert, eine tief greifende Debatte entfacht, wobei unter anderem eine qualitätiv hochwertige Beteiligung an Entscheidungsprozessen gefordert wird, die sich auch praktisch in der verstärkten Nutzung von Bürgerentscheiden zeigt. Weitere Einflussnahmen in politische Mechanismen lassen sich in vermehrtem Engagement zum Beispiel im Bereich der Forschung erkennen, auf lokaler Ebene im Citizen-Science Projekt des BMBF oder den bereits lange etablierten Wissenschaftsläden, auf Bundesebene das Projekt Forschungswende und der Forderung der Zivilgesellschaftlichen Umweltverbände sowie auf Europäischer Ebene im Horizon 2020 Transparenz der politischen Prozesse ist gefordert und wird in verschiedenen Formen gestaltet: Netzpolitik.org., begleitet von einer verstärkten medialen Aufmerksamkeit auf z.B. hochkarätige politische Veranstaltungen, wie der Jahreshauptversammlung des RNE.

Erste Veränderungen(Bundestagsbeschluss 2004) hin zu einem gesellschaftlichen Wandel zeichnen sich nach einer Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Abschluss Konferenz 2014) (BNE) ab. Hierbei wird deutlich, dass ein kultureller Wandel ein machtiger Treiber sein kann. Kulturell im Sinne, von neuen Verständnissen der Mensch-Natur Beziehung (Görg 2007) und der Veränderung von Denkmustern, die uns erlauben von einer wünschenswerten Zukunft her zu denken. Ein spannender Ansatz für das Erzählen solcher Geschichten ist das Transmedia Storytelling, das in der aktuellen Medienlandschaft partizipative und kollaborative Erzählweisen unterstützt. Doch dazu später mehr.

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Bildung auf die zu wünschenden Wandlungsprozesse. Strukturelle Bedingungen der aktuellen Lernformate zeigen wenig Wirkung auf die Problemlagen, die sich neu auftun. Auch hier findet Transformation in unterschiedlichen Facetten statt.

Ich hoffe, ich konnte hinreichend an unser Gespräch anknüpfen und anregende Punkte hinzufühgen. Ich würde mich sehr über einen weiteren Austausch zum Thema freuen.

#Transformation
JF

Ja, lass uns weiter der Spur des “Trans” folgen – ich habe mal geschaut, was eine Suche nach “Transformation” via google und twitter bringt: In den Ergebnissen bezeichnet der Begriff Unterschiedlichstes – von Umwandlungsformen in der Mathematik über postsozialistische Systemübergänge bis hin zu Umformungen des Körpers, die wiederum von Gewichtsabnahme bis zur Geschlechtsumwandlung reichen.

Doch genug der bunten Eindrücke, wir wollen uns darauf konzentrieren, über Transformation als einen gesellschaftlichen Prozess zu sprechen. Etwas aufschlussreicher war dazu die Frage ins Wissenschaftler Netzwerk ResearchGate, welche Vorstellungen mit “social transformation” verbunden werden. In den Antworten wird v.a. die Bedeutung von Lifestyle und Bildung für die Transformation zu einer nachhaltigen Zukunft hervorgehoben.

Der Blick auf die Herkunft des Wortes ist gleichfalls hilfreich: Es geht um das „formare“, formen, gestalten, was für mich heißt, absichtsvoll, von einer Vorstellung geleitet zu handeln. Das „trans“ gibt dabei eine Richtung vor, auf ein Vorwärts- und Überschreiten dessen, was ist, eine Entgrenzung, im Unterschied zur „Re“- formation, die erneuern will durch wieder herstellen. Aber auch im Unterschied zur Revolution, die – im neueren Verständnis – eine grundlegende Umwälzung bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse will und dabei Gewalt nicht ausschließt.

In seinem Hauptgutachten von 2011 fordert der WBGU einen neuen Gesellschaftsvertrag zur „Großen Transformation“. Transformation bezeichnet dort den Strukturwandel des fossilen ökonomischen Systems zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Transformation wird explizit als Gestaltung, und zwar des Unplanbaren verstanden. Das heißt, hier finden wir das Konzept der Transformation als bewusste Handlungsweise vor, die von der Zukunft her denkend die gesellschaftlichen Verhältnisse überschreiten will.

Dem Staat wird dabei eine zentrale Rolle im aktiven Setzen von Prioritäten zugeordnet, bei gleichzeitiger verstärkter Partizipation der BürgerInnen.

#Transformation
HB

Stimmt, der WBGU gibt eine relativ genaue Betrachtung des Begriffs Transfomation in Bezug auf die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft. Daher möchte ich deren Logik folgend den Begriff auch genauer betrachten. Eventuell gibt uns “die Große Transformation” eine Art Zielkorridor und ein paar Kriterien an die Hand, die unser Gespräch befruchten können.

Wie du schon erwähnt hast, nutzt der WBGU den Begriff “Transformation” als gestaltende Veränderung gesellschaftlicher Prozesse.

Der Begriff der Großen Transformation hat große Wellen geschlagen und ist danach viel kritisiert worden, dennoch ist er in Politik und Wissenschaftsbetrieb eingedrungen. Eine Kontroverse, die dazu beigetragen hat, befasst sich mit dem Vorwurf, ob der neue Gesellschaftsvertrag die Schaffung einer “Ökodiktatur” oder “Klimadiktatur” beabsichtigt. Eine Auswahl des Diskurses findest du hier, hier und hier. Eine kritische Einordung der Debatte findet sich zum Beispiel in dem Blog Klimazwiebel. Hier deutet sich auch an, dass es bei der Transformation um eine neue Diskussionskultur gehen muss.

Ein weiterer aus dieser Debate entfachter Streitfall findet sich zum Thema Nachhaltige Wissenschaft. Hierbei reagierte Dr. Uwe Schneidewind auf die vermeintliche Diskreditierung der Nachhaltigen Wissenschaft des BBAW-Präsidenten Günter Stock. Der Auslöser war seine Rede auf dem Leibniztag in dem er postulierte: „Diejenigen, die eine ‚Demokratisierung der Wissenschaft‘ einfordern, sind … bestrebt, Partikularinteressen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen durch Einflussnahme auf die öffentliche Meinung und mittels partizipativer Strukturen in den Entscheidungsgremien durchzusetzen.“ Die Erwiderung kamm prompt zum Beispiel in “Bild der Wissenschaft” von Professor Dr. Schneidewiend.

Die darauf folgende Debatte war allerdings sehr befruchtend, so dass der Transformationsbegriff vielfach Verwendung fand. Resultat dieser Auseinandersetzung war, dass sich die Zivilgesellschaft formierte und 2012 ein Forderungspapier der Zivligesellschaft heraus gab. Kirchen, Gewerkschaften sowie (Umwelt-)Verbände entwickelten Strategien, Kampagnen und stellten konkrete Forderungen an die Politik. So beispielsweise als Strategie der Ausbau von Mitbestimmungsrechten bei der Forschungsförderung. Hier will man nicht mehr nur auf die Programme der großen Player, Helmholz, Leibnitz und DFG angeweisen sein sondern erprobt und erstreitet differenzierte Einflussphären. Dem liegen zwei wesentliche Punkte zugrunde: Einmal die Frage, wer hat das Recht bei der Ausrichtung der Forschungsprogamme mit zu bestimmen und zum anderen, wie kann das Wissen der einzelnen Akteure (Umweltverbände, Kirchen, Gewerkschaften) für die Gesellschaft, nutzbar gemacht werden. Diese Frage richtet sich im besonderen Maße auch an die Wissenschaft. Die Forderung ist Forschungsfragen mit zu entwickeln sowie das Einpflegen von generiertem Wissen in die Arbeit der Verbände. etc.

Die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft bedarf demnach ebenso notwendiger Veränderungen in der Bildung. Eine immer wichtigere Rolle kommt dabei Informeller Bildung, Kompetenzen und Erfahrungswissen zu. Ihre Abbildung und Nutzung helfen auf zunehmend komplexe Problemlagen adäquate Entscheidungs- und Handlungsoptionen zu finden. Auch für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel bedarf es neuer Ansätze, die aus einer institutionellen und diziplinären Bildung in ihren Betrachtungsweisen hinaus gehen.

Anpassungsstrategien finden sich in Ideen des transdiziplinären Arbeitens. Dabei geht es um mehr als disziplinübergreifende Nutzung von Methoden. Vielmehr sind die verschiedenen Wissensformen einzubinden, sowie wissenschaftliche Abläufe von der Problemdefinition bis zum Lösungsansatz gleichberechtigt, akteursübergreifend auszuhandeln.

Wie sieht deine Position hier zu aus? Ich freue mich über unseren weiteren Austausch.

#Transformation
JF

Ich möchte aufgreifen, dass Forschung und Bildung im WBGU Gutachten große Bedeutung zukommt. Denn ich halte in Bezug auf die gesellschaftliche Transformation die Frage für grundlegend, wie und von wem Wissen generiert und gesellschaftlich legitimiert wird.

Bereits seit den 70er Jahren zeigt sich die Entwicklung, dass Wissenschaft zunehmend mit Fragestellungen und Wirkungsprozessen konfrontiert ist, die ein informiertes gesellschaftliches Gestalten und Entscheiden erfordern, das auf Wissen basiert, das

über die Wissenschaft hinaus geht: Transdisziplinarität ist gefordert. (Jahn 2008:21ff; Bergmann/ Jahn u.a. 2010:07; Lüthje 2012: 120)

Die Komplexität der Probleme und Systemzusammenhänge lässt eine wissenschaftliche Beschreibung mit nur begrenzter Genauigkeit und Unsicherheitsfaktoren zu. Für die Wissenschaft entsteht eine „post-normale“ Situation, in der sie nicht mehr allein innerhalb der wissenschaftlichen Disziplinen Wissen produzieren, qualitativ ausweisen und gesellschaftlich legitimieren kann. (Bergmann/Jahn u.a. 2010:07)

Der Konsens über Anerkennung und Qualität von Wissen erfolgt nicht mehr ausschließlich in der Wissenschaftsgemeinde, sondern in der Kommunikation mit einer „extended peer community“, an der zivilgesellschaftliche Akteure und Stakeholder partizipieren. (Lüthje 2012: 121)

Erst ein gesellschaftlich robustes Wissen (Nowotny/Scott/Gibbons 2004), das aktuelle wissenschaftliche Kenntnisse verständlich und konsensfähig im Dialog zwischen Forschung und Zivilgesellschaft diskutiert und verhandelt, kann sich legitimieren und die Grundlage für die anstehenden gesellschaftlichen Entscheidungen bilden. Zum einen werden die gesellschaftlichen Akteure mit in den Forschungsprozess einbezogen, zum anderen muss aus den gemeinsam erörterten Problem und dem Einbezug auch informellen Wissens eine wissenschaftlich bearbeitbare Fragestellung entwickelt werden. (Jahn 2008.27)

#Transdiziplinarität
HB

Genau. Inzwischen ist Transdisziplinarität theoretisch fundiert und praktisch erprobt. Mit ihren Zielsetzungen kann sie die Große Transformation unterstützen und zeigt gleichzeitig Diskussionspunkte, die im Wissenschaftsbetrieb vorhanden sind. Immer öfter auftretende (wissenschaftliche) Problemlagen stoßen an die Grenzen disziplinärer Forschung, woraufhin sich wissenschaftstheoretische und wissenschaftssoziologische Kontroversen über die unterschiedlichen Formen disziplinübergreifender Wissenschaftspraxis ergeben haben. (Zitat Jahn sowie Mittelstraß). Inter- und Transdisziplinarität sind Ergebnisse dieser Kontroversen.

Wie wir im Verlauf unseres Gesprächs schon festgestellt haben, geht es um die Suche nach Strategien sowohl Klimaveränderungen als auch gesellschaftlichem Wandel zu begegnen. Beide sind einerseits gesteuerte Prozesse (Transformationswissen) und andererseits zieloffen (denn wir wissen die Lösung nicht). Bezogen auf die Komplexität der Problemlagen in ihren räumlichen, zeitlichen und sozialen Dimensionen zielen transdisziplinäres Arbeiten und Forschen auf die Generierung neuer Herangehensweisen und neue Formen der Wissensproduktion. Denn “[e]in Umgang mit diesen Problemen im Sinne eines informierten gesellschaftlichen Gestaltens und Entscheidens gelingt jedoch nur dann, wenn zugleich das gesellschaftliche Handlungsvermögen nachhaltig gesteigert und die verfügbare Wissensbasis vertieft und verbreitert werden kann.” (Jahn 2008:5) Dabei greift transdisziplinäre Forschung aktiv in den Problematisierungs- und Entproblematisierungsprozess, unter Beteiligung gesellschaftlicher Akteure ein. (Vgl Jahn 2008). „Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft sind auf die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft angewiesen, um die praktischen Herausforderungen in Bereichen wie Gesundheit, technologische Innovationen, Nord- Süd Zusammenarbeit, Umweltveränderung und soziale Dynamik reflektiert und langfristig effektiv angehen zu können. Transdisziplinäre Forschung (TF) spielt dabei komplementär zur Grundlagenforschung eine wichtige Rolle.” (Brewer 1999:328)“

Das Innovative am transdisziplinären Arbeiten sind die immer wieder kehrenden Aushandlungsprozesse im Arbeitsverlauf, der drei Schritte umfasst. Vorhandene relevante Problemlagen werden gleichermaßen von gesellschaftlichen Akteuren und WissenschaftlerInnen bearbeitet. Zuerst erfolgt eine Konstitution, in der gemeinsam der Forschungsgegenstand definiert wird. Dieser wird in den unterschiedlichen Gruppen in eigenständigen wissenschaftlichen, künstlerischen und medialen Diskursen/Kontroversen bearbeitet. Bei dem dritten Schritt handelt es sich um eine erneute Zusammenkunft des moderierten Austausches über die Integration des generierten Wissens in die jeweiligen Praxen (gesellschaftlich, wie wissenschaftlich). Schematisch gesehen folgen der zweite und dritte Schritt mehrmals.

Wichtig für den gesamten Prozess ist das Vorhandensein eines geschützten Raumes, der eine Atmosphäre generiert, die einen gleichberechtigten Austausch zulässt. (angeregt durch das Gespräch mit Dirk Marx zu seinem Promotionsthema: „Aushandlungsprozesse für eine Nachhaltige Entwicklung am Beispiel von indutriellen Infrastrukturprojekten zur regenerativen
Energiegewinnung im Flächenland, wie z.B. Brandenburg.“) Notwendig dafür ist laut Marx ist eine möglichst hierarchiefreie Kommunikation, wobei unterschiedliche Formen des Wissens Anerkennung finden. Denn während dieser, idealerweise moderierten Austauschprozesse ist zu bedenken, dass Debatten in den unterschiedlichen Ebenen und Milieus auch verschiedenen Traditionen folgen. So bedürfen wissenschaftliche Diskurse institutionalisierter Prozesse, wie dem Peer-Review Verfahren oder der Paperpublikation in Fachzeitschriften.

Diese Prozesse müssen für einen akteursübergreifenden Austausch angepasst werden. Außerdem bedarf es einer Übersetzung der verwendeten Sprachen, um gemeinsam einen Weg des Austausches über die zu verändernden Phänomene zu finden. Es ist erforderlich, dass diese grundlegede Vorgang transdisziplinären Arbeitens unter Anerkennung des Wissens aller Akteure geschieht, so zum Beispiel auch die Debatte um die Zitierwürdigkeit von Quellen. Anleihen kann man da zum Beispiel aus dem Diskurs von Wissenschaft und Kunst nehmen. Dieser Prozess findet in einem ständig wiederkehrenden Austausch statt und ist somit dynamisch.

#Transdiziplinarität
JF

dazu fällt mir die Stadtforschung ein, wie sie z.B. an der HafenCity Universität Hamburg betrieben wird: der urbane Raum wird im Dreieck von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft erkundet. (Kultur)-Wissenschaft, künstlerische Praxis und Alltagserfahrung treffen zusammen, um die Diversität urbanen Lebens adäquat zu erfassen, zu präsentieren und kritisch zu refllektieren.

#Transdiziplinarität
HB

Für die Wissenschaft ergeben durch einen transdisziplinären Ansatz verschiedene Vorteile. Zum einen erhalten Forscherinnen und Forscher wesentlich schnellere Rückmeldungen aus der Praxis zu ihren Modellen, so dass der Dialog unmittelbar eröffnet werden kann. Zum anderen wird die Wissensgenerierung ausgedehnt, über das Erfahrungswissen bis in die Randbereiche der einzelner Disziplinen hinein. (Jahn 2008:30)

Außedem erlaubt Transdisziplinarität einen Blick auf gängige Forschungspraxen und Rituale in der Wissenschaft, die dadurch selbst Teil des Diskurses werden können. (vgl. Mittelstraß 2007)

“Transdisziplinäre Forschung konzeptualisiert und organisiert auf diese Weise Forschung als gemeinsamen Lernprozess zwischen Gesellschaft und Wissenschaft – sie verläuft reflexiv.” (Jahn 2008:23) Dies gilt genauso für nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Eine anerkennende Auseinandersetzung über die neuen Problemlagen ist Voraussetzung für eine Große Transformation, was zur Folge haben kann, dass WissenschaflterInnen auch politische Positionen beziehen (müssen).

#Transdiziplinarität
JF

Das ist eine starke und ebenso oft und hart umstrittene These: Darf Wissenschaft einen Standpunkt vertreten oder schließt ihr Anspruch, Fakten in der Welt zu beschreiben, aber keine Werturteile zu fällen, das aus? Ohne an dieser Stelle auf diesen Streit eingehen zu können, scheint mir hier der Begriff der Transparenz von Bedeutung. WissenschaftlerInnen müssen ihre Wertvorstellungen und politischen Standpunkte offenlegen, so dass sie nachvollziehbar sind und im gesellschaftlichen Widerstreit diskutiert werden können. In diese Richtung geht ja auch die Diskussion in der Wissenschaftskommunikation, die fordert, dass Wissenschaftler sich in die gesellschaftlichen Debatten einbringen. (Gerber 2011:20)

#Transdiziplinarität
HB

Kontroverse muss betreiben werden! Das passierte schon früher. Schon Karl Popper hat für die Einführung von Realexperimeten als Methode von gesellschaftlichem Wandel gestritten. (Krohn 2007) Und auch die Autoren des WBGU wissen, dass es nötig ist den Erkenntnisprozess der sich durch den diziplinären Ansatz separiert hat, wieder weiter in die Gesellschaft zu holen. Sie zeigen uns auch in Grundzügen einen Weg auf.

Das praktische Ringen um diesen Integrationsprozess finden wir heute in drei Punkten. In Diskursen zum Beispiel um die Wissenschaftsfreiheit, im Etablieren und Finden von Reallabore, die dazu taugen Leuchtturm Projekte zu sein und Change Agents zu unterstützen sowie in der gezielten Parteinahne in der Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung.

Die Aushandlung, wer welchen Einfluss in der Forschungspolitik nehmen darf, ist aufgeflammt. Breites Interesse für die Frage wurde schon im Jahr 2011, im Wissenschaftsjahr Nachhaltigkeit deutlich. Hier positionierten sich einige Umwelt Verbände und freie Forschungsinstiutionen, um den Ideen einer Forschung im Sinne der Großen Transformation auch politisch Nachdruck zu verleihen. In Zuge der aufkeimenden Debatte entwickelten auch einige Gewerkschaften und kirchliche Organisation explizite Forderungen. Einen detailreichen Einblick in die sich zu diesem Thema organisierende Zivilgesellschaft findest du hier. Ein konkretes Beispiel in welcher Form die (neue) Aushandlung mit harten Worten ausgetragen wird, finden sich in dem bereits erwähnten kleinen Disput zwischen dem Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Stock und Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie). Die Positionen lassen sich hier gut an den Ämtern der beiden ablesen. Um diesen Streit in einen Kontext für die Große Transformation zu bekommen, ist der Text von Joachim Borner „Bestimmung des Standpunktes“ (Borner 2013) zu empfehlen. Dieser zeigt auf, wie verzweigt und wichtig ein wissenschaftlicher Diskurs über die Methodik der transdisziplinären Forschung ist und wie elementar die öffentliche, bzw. politische Debatte für die Legitimierung dieser Form der Wissenschaft ist.

Transdisziplinarität kann ein Konstrukt sein, in dem theoretisch fundiertes Wissen generiert wird und gleichzeitig an Problemlösungen (real) gearbeitet wird. Reallabore können als Forum der Wissensintegration genutzt werden, sie funktionieren nicht in einer abgeschotteten wissenschaftlichen Sphäre. (vgl. Schneidewind, Singer-Brodowski 2013) In ihnen generieren die betroffenen Akteure genauso Lösungen, wie Forscherinnen und Forscher wissenschaftliche Erkenntnisse. Hierbei ist es besonders von Nöten sich die genutzten Methodik anzuschauen, um wissenschaftliche Standards nicht zu verwässern.

Die Rolle schlechthin spielt die Kommunikation der unterschiedlichen Akteure so, wie ich schon in der ersten Email angedeutet habe. Diese hat einen besonderen Stellenwert für das Funktionieren des Realexperiments. Wichtig sind die Aushandlungsprozesse mit Blick auf die Fragestellung und der Diskursraum, der als achtsamer und geschützter Raum respektiert wird. Außerdem ist zu klären, wie brauchbare Kommunikate als Ergebnis des Erkenntnisgewinns für die jeweiligen Akteursgruppen aussehen sollen.

Welche Notwendigkeit hat die Parteinahme in der Forschungspolitik, wenn eine nachhaltige Entwicklung angestrebt wird? Entgegen der Vorstellung von Wertfreiheit ist es faktisch oftmals so, dass die Forschungsagenda in Deutschland und Europa nicht rein von WissenschaftlerInnen bestimmt wird. Momentan ist es sehr schwer einen Überblick darüber zu bekommen wer Einfluss auf die Forschungsagenden nimmt und was diese Person, bzw. Gremien dazu legitimiert. Um das in Richtung Nachhaltige Entwicklung zu lenken, gilt es zivilgesellschaftliche Legitimationsformen zu entwickeln, die einen breitgefächerten, transparenten und partizipativen Einfluss der Zivilgesellschaft gewährleisten. Worüber wird gestritten, platt gesagt geht es um die Frage wer bestimmt wofür Forschungsgelder ausgegeben werden und unter welchen Zielen geforscht werden soll. Bisher konnte sich, unter der relativen Abgeschlossenheit der Forschungswelt ein System von Wirtschaftsinteressen und Lobbyverbänden weitgehend unbeobachtet etablieren. (vgl. Ober 2014)

#Transmedia
JF

Bewegen wir uns zu unserem nächsten “Trans”- Begriff: Transmedia.

Transformation ist als gesellschaftlicher Gestaltungsprozess auf Vorstellungen verwiesen, in denen sich Werte und Wünsche, Erfahrungen und Wissen zu Visionen verdichten.

Die Großen Erzählungen (métarécits) mit universalem Anspruch und einem zentralen, vereinheitlichen Prinzip, z.B. Subjekt, Vernunft, Fortschritt haben angesichts der Komplexität der „Großen Transformation“ ihre Kraft verloren, die Orientierung zu leisten und das Handeln zu legitimieren. Alternativ entstehen kleine, lokale Geschichten (petits récits) (Lyotard 1979, 98), deren gemeinsamer, verbindender Horizont konkrete gesellschaftliche Herausforderungen sind.

Doch können die Erzählungen Position beziehen, eine Richtung für eine mögliche Entwicklung aufzeigen? Oder herrscht eine Vielfalt, die beliebig bleibt und keine Kriterien und Perspektiven zu entwickeln vermag, die aus der Immanenz der Gegenwart in die Zukunft führen könnte?

Die Absage an ein Einheitsprinzip für Wissen, Handlungsformen und Lebensstile heißt, Heterogenität und Autonomie als irreduzibel anzuerkennen und von ihr aus Unbekanntes zu entwickeln, Dissens auszutragen und Veränderungen zu initiieren. Damit rücken Unentscheidbares, Grenzen der Kontrolle und Konflikte mit unvollständigen Informationen in den Focus sowohl der Wissenschaft als auch der lebensweltlichen Praxis. (Lyotard 1979, 98ff, 106) (vgl. auch: Welsch 1987, 34ff).

Es herrscht, in Bezug auf das Wissen wie auf die Entscheidungen, ein instabiler Zustand vor, der als „Widerstreit“ (différend) nicht aufgelöst werden kann, weil die übergreifende Urteilsregel fehlt, bzw. ihre Legitimationskraft verloren hat. (Lyotard 1983, 18)

Transdisziplinäre, post-normale Forschung, robustes Wissen, wie wir sie schon oben erwähnt haben, und das storytelling können hier ihren Anfang nehmen.

Storytelling ist die aktuelle Form der Aneignung einer alten Tradition, um zu vielfältigen Themen und Zielsetzungen Inhalte ansprechend zu vermitteln und zu verbreiten. Das reicht von der Firmengeschichte bis hin zur politischen Botschaft. Im Erzählen wird Wissen angeeignet, erworben und weiter entwickelt, eingebunden in Alltagserleben, informelle Lernprozesse und unter Nutzung verschiedener Medien. Zur Runde ums Lagerfeuer, den “Mund-zu-Mund”-Geschichten kommen Erzählweisen hinzu, die die Medien nutzen, die den heutigen Alltag durchdrungen haben.

Und hier kommt ein weiteres „Trans“ ins Spiel, Transmedia. Geschichten werden über mehrere Medien hinweg erzählt. Das entspricht der aktuellen Medienlandschaft, die Henry Jenkins (2006) als Medienkonvergenz beschrieben hat: Informationen verteilen sich über eine Vielfalt an Medien, die uns überall und jederzeit, sozusagen 360 °umgeben. Über technologische und ökonomische Bedingungen hinaus, ist entscheidend, dass die Konvergenz auch unsere Haltung gegenüber der Medienvielfalt verändert.

Denn die Bewegung der Inhalte über die Medien erfordert ihre aktive, wählerische und partizipative Nutzung. “The circulation of media content […] depends heavily on consumers’ active participation.” (Jenkins 2006:03)

Während die Inhalte der Massenmedien, v.a. des TV, eher passiv konsumiert wurden, ermöglichen Social Media und ihre Allgegenwart, dass die NutzerInnen die Inhalte generieren und verbreiten. Es erscheint möglich, dass die Geschichte der Transformation nicht “von oben” geschrieben und massenmedial “eingetrichtert” wird, sondern die Akteure sie selbst erzählen, partizipativ, kollaborativ, im offenen Widerstreit der Meinungen. Transdisziplinär ausgerichtet, kann sich die Vielfalt der Erzählungen idealerweise zu einer kollektiven Intelligenz verdichten, die oben skizziertes “robustes Wissen” schafft.

Es ist jedoch zu hinterfragen, ob diese Einschätzung der Mediennutzung und der transmedialen Erzählweise nicht zu optimistisch ist.

Eine Studie der Universität Hildesheim legt in der Tat zunächst den Schluss nahe, dass in den Medien emotionale Komponenten wie Empörung, Verunsicherung und Wut ihren Ausdruck finden, aber nicht wirklich Partizipation im Sinne der langfristigen Teilhabe an gesellschaftlicher Wissensproduktion und politisch folgenreichen Debatten. Der Blick auf soziale Bewegungen, für deren Erfolg die Mediennutzung grundlegend war, – z.B. der “Arabische Frühling”, die Occupy Bewegung, die Proteste am Gezi-Park in Istanbul – legt hingegen einen anderen Schluss nahe: Partizipation heute ist anders, nämlich problemorientiert, alltagsbezogen, intensiv, aber nicht langfristig und auf übergeordnete Ziele hin ausgerichtet. (Kneuer 2013:08)

Eine solche Haltung entspricht m.E. sehr gut der Situation, wie wir sie beschrieben haben, mit drängenden Problemen, aber kontroversen und unsicheren Lösungsansätzen bei einer gleichzeitigen Informationsflut und Vielfalt an Medien, ohne dass es noch die “Weltfomel” oder allgemein gültige Erklärungsmuster der großen Erzählungen gibt.

#Transmedia
HB

Wir brauchen zu den vielen neuen Geschichten Bilder und Metaphern, als Vorstellungen, um Zukunft zu gestalten und im hier und jetzt handeln zu können. Das die existierenden Erzählungen nicht ausreichen diese Aktivierung zu leisten. Hast du gerade erklärt. Aber wie die fehlenden Bilder, Methapern die in eine gemeinsame zu wünschende Zukunft weisen, entstehen ist mir noch nicht ganz klar geworden. Dass wir sie brauchen, wird gerade am Klimawandel deutlich. Denn Bilder können auf eine einzigartige Weise motivieren. (Borner 2011)

Das Problemfeld Klimawandel zeigt diese Notwendigkeit gut auf. Die klimatischen Veränderungen sind als anthropogenes Phänomen durchaus anerkannt sowie seinen Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse. Weitreichende Studien und Berichte weisen darauf hin. Der IPCC Bericht besitzt außerdem unterschiedliche Szenarien einer möglichen Zukunft, die indirekt auf notwendige Veränderungen gesellschaftlicher Praxen hinweisen. Und dennoch leistet er nur einen Ansatz des notwendigen Wandels. Denn erkennbar ist, dass die Debatte um den Klimawandel schon länger geführt wird, sogar mit bekannten politischen Ereignissen, wie der Konferenz in Rio de Janeiro 1992 und dem Kyoto Protokoll, die medial starke Aufmerksamkeit erhalten haben. Dennoch findet tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel auch in diesem Teilaspekt nur langsam statt. Studien über das Konsumverhalten zeigen, dass eine „Kluft zwischen Wissen und Handeln“ existiert. (Uni Essen) Die Frage die daraus folgten könnte wäre also, wie lässt sich Wissen und Handeln zusammenbringen?

http://juttafranzen.wordpress.com/2014/06/16/die-macht-der-bilder-im-bild-erfasst-infografics/en.wikipedia.org/wiki/Petroglyph

#Transmedia
JF

Die Welt wird als Bild erobert (Heidegger [1949]1962): Bilder prägen die Formen, mit denen wir Raum, Zeit und Gegenstände wahrnehmen. Dem Bild kommt dabei die Funktion zu, mehr als ein bloßes Abbild zu sein, indem es produktiv Verborgenes aufdeckt und vorstellbar macht. Nicht mehr bloß das Vorhandene abbildend, wirkt das Bild produktiv als „vorbildender Anblick eines erst herzustellenden Seienden.“ (Heidegger 1973:89)

Diese Erfahrung lässt sich bis zu den Petroglyphen der Steinzeit zurück verfolgen. Die Höhlenzeichnungen legten Jagdtechniken offen, Kirchenmalereien stellten Bibelinhalte vor, Karten boten Orientierung in der Landschaft.

Heute eröffnet das digitale Bild einen Bildraum, in dem Grenzen von Raum und Zeit überschritten, immersiv erfahren und interaktiv gestaltet werden können. (Grau 2004)

Für die Geschichten der Transformation liefern Bilder die Vorstellungen einer Zukunft, von der aus wir Potentiale hier und jetzt erkennen können, um zu handeln.

Das Entwickeln der Bilder kann inspiriert sein von traditionellen Symbolen, die in einen anderen Kontext gestellt werden, um Aufmerksamkeit und Emotionen zu wecken: die Blume, die sich den Weg durch den Asphalt bahnt, Hände, schützend über eine Pflanze gehalten etc. Dann gibt es es Horrorvisionen wie ausgedörrte Landschaften, verslumte Städte etc., die durch das Gefühl des Entsetzens, der Sorge um die Zukunft u.ä. zum Handeln appellieren.

Gegenüber diesen schon oft gesehenen Bildern finde ich das Material spannend, das James Bridle als “Neue Ästhetik” bezeichnet hat: Hier geht es um Sichtweisen auf die Welt, die den aktuellen Stand von Technologie und Gesellschaft wider spiegeln, indem sie durch die Überlappung von digitaler und physischer Welt geprägt sind.

Für unseren Kontext, Transformation, Transdisziplinarität und Transmedia sehe ich in der “Neuen Ästhetik” insbesondere zwei Anknüpfungspunkte:

Die Neue Ästhetik und ebenso Transmedia beziehen sich auf die aktuelle gesellschaftliche und technologische Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch Medienkonvergenz (Jenkins) bzw. die Sättigung mit vernetzter Technologie (Bridle).

Beide setzen auf Partizipation und kollektive Intelligenz: die Geschichten werden weiter verteilt und erzählt, die Neue Ästhetik reflektiert zugleich ihr eigenes Netzwerk. An ihrem Anfang stand kein Manifest, das vereinheitlichende Prinzipien fest schrieb, sondern ein tumblr”, ein Blog als offene Forschung und Sammlung von Bilderwelten, die weiter verteilt und ergänzt werden kann.

Der Blick gilt dabei Bildern, die “die gegenwärtige Zukunft in der uns umgebenden Welt zu verorten” mögen. Das geschieht z.B. in der Verknüpfung von physischen Abläufen und ihrer digitalen Erfassung als Daten, die sie überhaupt erst sichtbar machen. Ein paar Beispiele: Eine Visualisierung von Mobilität in großen Städten, gewonnen aus Daten, die die Leute vor Ort via App selbst generieren oder die wolkenlose Sicht auf eine Landschaft, die durch einen Algorithmus zustande kommt, der die Wolken weg rechnet, Karten, die von keinem menschlichen Auge, sondern nur durch und mit Hilfe von digitalen mapping Apparaturen wahrnehmbar sind, von Dronen aufgenommer Bilder radioaktiv verseuchter, menschenleerer Landschaften.

Solche Bilder lassen uns weiter sehen und damit auch von der Zukunft her denken, wie es die Konzepte für die Transformation erfordern.

Umgekehrt zeigen sie auch, wie die digitale Welt bereits in unseren analogen Alltag eingedrungen ist und unsere Wahrnehmung, Denk- und Handlungsweisen beeinflusst, z.B. wenn Aram Bartholl virtuelle Marker aus google maps als Holzskulpturen in den lokalen Raum stellt oder die Marktfrau für ihre Waren mit Hinweisen wirbt, wie man sie aus Online-Shops kennt.

Der #Hashtag gehört für mich gleichfalls zu dieser neuen Sichtweise, indem wir mit ihm wichtige Inhalte digital verknüpfen oder umgekehrt aus der uns umgebenden Informationsfülle heraus filtern können.

Die Beispiele zeigen kleine Schritte, die aber sharing, Partizipation und Kollaboration unterstützen, wie wir sie für eine gesellschaftliche Transformation brauchen.

HB

Abschließende Antworten haben wir sicherlich nicht formuliert.

JF

Ja, für mich war es eine spannende Spurenlese, bei der wir uns immer wieder wechselseitig wichtige Hinweise, Inspirationen und “Gedankenblitze” geliefert haben.

HB

Mir ist allerdings im Wechsel von unserem Gesprächen und dem Gemeinsamen schreiben klarer geworden was diese Trans-Begriffe im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verbinden kann.

bever franzen

Wir haben Diskurse, good practice gefunden, die eine große Transformation durchaus vorstellbar machen. Doch es wurde uns dabei auch klar, dass es, wenn überhaupt nur duch eine gemeinsame Anstrengung gelingen kann. Das Teilen von Wissen und Erfahrungen, Kollaboration und Partizipation sind notwendig.

2014-09-10

Hannes Bever (KMGNE)

Hannes Bever, Wissenschaftlicher Mittarbeiter im Kolleg für Mannagent und Gestaltung nachaltiger Entwicklung. Jahrgang 1983, studierte der Erziehungswissenschaften und Philosophie an der Universität Erfurt und Abenteuerpädagogik an der Philips Universität Marburg. Thematischer Schwerpunkt ist seit 2004 die Kommunikation von Nachhaltigkeits- und Transformationsprozessen auf reflexiven Wegen. Zudem ist er im Vorstand von netzwerk n e.V. und Arbeiten im Projekt zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende.


Jutta Franzen (KMGNE)

Dr.phil. Jutta Franzen (KMGNE) studierte Soziologie in Frankfurt/M und promovierte an der Freien Universität Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind fachübergreifend kulturwissenschaftliche und medientheoretische Themen. Seit Mitte der 90er ist sie im Internet unterwegs, mit den Schwerpunkten E-Learning, Schreiben fürs Web und Kommunikation. Lehrauftrag in Mediensoziologie, Vorträge und freie Projekte in Kultur und Wissenschaft.

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