Die Last einer Nachhaltigkeitskommunikation

Warum, um alles in der Welt, folgt aus dem Wissen über den Zustand der Welt kein angemessenes Handeln? Dieser Frage nähert sich der Sammelband „Als gäbe es ein Morgen“, der Anfang diesen Jahres erschien. Es sind kommunikative, psychologische aber auch ethisch-moralische Aspekte, die hinsichtlich des sozio-kulturellen und des ökologischen Handelns untersucht werden.

Ein sehr interessanter Beitrag ist „Die Last einer Nachhaltigkeitskommunikation“ von Joachim Borner. Seit 15 Jahren findet in Karnitz/Neukalen und in Santiago de Chile die Internationale Sommeruniversität zur Nachhaltigkeitskommunikation statt. Der damit verbundene Lernprozess dieser Institution wird im Artikel reflektiert. Er zeigt, wie wenig Kommunikation an der glatten Oberfläche von Wörtern und Bildern stattfindet, sondern sehr vielschichtig und tiefgehend bis hin zu den versteckten „Narrativen“ (heimlichen Weltsichten) angelegt ist. Es ist ein Text gegen die Naivität des gut gemeinten Nachhaltigkeitsvokabulars in Bildung und Aktivismus.

Alfons Matheis, Clemens Schwender (Hg.). Als gäbe es ein Morgen. Metropolis, Marburg 2021

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